Basketball: Trotz Niederlagen überaus zufrieden

Trotz Niederlagen sind die WSV Carolinum Baskets sehr zufrieden mit dem Verlauf des letzten Spieltages in den Oberligen des Basketballverbandes Mecklenburg Vorpommern.
Bereits am Samstag kam es in Rostock zum erwarteten Spitzenspiel zwischen dem Tabellenersten aus Neustrelitz und dem amtierenden Titelverteidiger. Wie bereits das Hinspiel, das der WSV 97:91 gewann, entwickelte sich auch die zweite Begegnung zu einem offenen Schlagabtausch. WSV Trainer Guido Heinrich musste dabei allerdings auf Jakob Kurzmann verzichten. Auch Ben Nauenburg musste kurz vor Abfahrt nach Rostock absagen.
Auch das Rückspiel entwickelte sich wie erwartet schnell zu einem hochkarätigen Basketballspiel.
Das erste Viertel sicherten sich die Titelverteidiger 21:17 und bauten den Vorsprung auch zur Halbzeit 44:33 aus. Der EBC feuerte erneut einen Dreierregen auf den Neustrelitzer Korb ab und versenkte bereits bis zur Pause acht Bälle von jenseits der 6,75 Meterlinie.
Anton Schmidt sorgte Mitte des dritten Viertels mit neun Punkten in Folge dafür, dass der WSV den Anschluss zum 50:47 wieder herstellte. Allerdings reagierten die Hausherren angemessen und stellten zum Ende des Viertels einen 62:50 Vorsprung her. Acht Minuten vor Spielende sorgte Toni Nickel mit dem elften Dreier der Hausherren für das vorentscheidende 67:52 der Rostocker.
Der WSV gab sich indes noch nicht auf und kämpfte sich wieder heran und sorgte knapp eine Minute vor Schluss für den 75:75 Ausgleich. Hannes Kröger hatte 9,8 Sekunden vor Schluss alles in der Hand, vergab aber beide Freiwürfe. Auch der EBC konnte seinen letzten Wurf nicht verwerten und so kam es erneut zur Verlängerung. „An dieser Stelle habe ich taktisch nicht richtig agiert. Ein knapper Sieg für Rostock wäre völlig in Ordnung gewesen.“ so Guido Heinrich, der mit dem WSV in der Verlängerung nun dafür sorgen musste, dass die Punktedifferenz bei einer möglichen Niederlage unter sechs Zählern blieb. Am Ende ging die Rechnung auf. Trotz der 83:87 Niederlage bleiben die Neustrelitzer Tabellenerster und sichern sich das Heimrecht für ein mögliches drittes Spiel in der Finalserie. Das beide Mannschaften sich dort wieder sehen, steht weitestgehend ausser Frage. In den PlayOffs müssen sich die Neustrelitzer jetzt gegen die Tollense Flyers Neubrandenburg durchsetzen, der EBC I tritt favorisiert gegen das eigene Jugendbasketballbundesligateam an.
Nur 24 Stunden später bestritten die WSV Carolinum Baskets dann auch gegen den ungeschlagenen Tabellenführer in der Herrenoberliga das letzte Spiel vor den PlayOffs. Zwar konnte Jakob Kurzmann wieder dem Team zur Verfügung stehen, aber der Kraftakt tags zuvor an der Ostsee forderte seinen Tribut. Neben den Centern Hannes Kröger und Ben Nauenburg musste Trainer Guido Heinrich auch auf Anton Schmidt verzichten, der am Samstag mit 27 Punkten und unglaublichen zehn von zehn verwandelten Freiwürfen Topspieler der Baskets in Rostock war.

„Angesichts unseres dezimierten Kaders und der haushohen körperlichen Überlegenheit der Gäste war eher von einem „Gemetzel“ und Kantersieg der Rostocker auszugehen.“ so Toralf Lexow, technischer Leiter des WSV am Kampfgericht, nach dem Spiel.
Aber die Nachwuchstalente des WSV überraschten in diesem Generationsspiel nicht nur WSV Trainer Guido Heinrich, sondern auch die zahlreichen Zuschauer in der Strelitzhalle.
Nicht nur das die Baskets respektvoll dagegen hielten. Der WSV sicherte sich auch das erste Viertel mit 25:20. Erst zur Halbzeit übernahm der klare Favorit 44:37. Besonders der erst 15jährige Neustrelitzer Ben Bülow setzte sich zu Beginn des Spiels gegen die erfahrenen Routiniers am Brett durch und sicherte viele Rebounds für die Hausherren. Am Ende mussten die Gäste ihre klare Dominanz unter dem Korb nutzen, nachdem die Neustrelitzer Verteidigung immer wieder den Zug zum Korb erfolgreich unterband und Rostock auch wenig von aussen traf. Am Ende siegten die Favoriten klar 72:52, zollten den jungen Neustrelitzern aber nach dem Spiel einen riesigen Respekt: „Die haben uns ordentlich gefordert und vor allem nichts geschenkt. Da ist viel Potenzial.“ so Rostocks Karsten Witt nach dem Spiel . Allerdings hatte die Begegnung noch ein Nachspiel für die Gäste. Der EBC hatte ausgerechnet ihren Topspieler zwar kurzfristig beim DBB in Hagen gemeldet, allerdings nicht formgerecht spielberechtigt gemacht. Sportwart Tino Klöckner wertete deshalb das Spiel mit 20:0 für den WSV Neustrelitz. Die sportliche Leistung beider Teams wurde dadurch allerdings nicht geschmählert.