Fleißige Kanuten auf Faulem See

Nach einer vierjährigen (Zwangs-) Pause paddeln Neustrelitzer Kanuten wieder in Schwerin. Vom Samstag
den 9. bis zum Donnerstag den 15. April konnte der WSV ein Ostertrainingslager bei der KRG Schwerin
organisieren und durchführen. Zwecks der Winter- bzw. Hallensaison saßen die Nachwuchssportler teilweise
vier bis 5 Monate nicht in den Booten, was das erste Einsteigen nicht leichter machte. Jedoch nach einer
kurzen Phase der Eingewöhnung und dem „Vertrautmachen“ mit den Booten meisterten alle die erste Fahrt
mit Bravur. Zumal die Konditionen nach dem Winter sehr gut waren. Der Kanute wird im Winter gemacht!
Das merkte man auch bei allen 12 Sportlern. Viele freuten sich ohnehin auf das erste Mal Wassertraining.
Dazu waren ideale Bedingungen gegeben in Schwerin. Durch die besondere Lage des Faulen Sees gab es
immer eine windstille Ecke, wo das Wassertraining unter besten Voraussetzungen absolviert konnte.
Zuvor begann jedoch der gewöhnliche Trainingstag durch das Klopfen an den Zimmertüren um 7.30 Uhr. In
einer geraden Linie standen 15 Minuten später alle Kinder vor dem Bootshaus und eröffneten den Tag mit
einem kräftigen „Sport frei“. Durch die Morgenkälte setzten die Sportler – teilweise noch müde – den einen
Fuß vor den anderen. Diese Müdigkeit verflog aber immer mehr mit dem Verstreichen der gelaufenen Meter
um den See. Als das Vereinsgelände endlich wieder in Sichtweite war, kam der Wettkampfgeist in vielen
unserer Sportler auf. Sie gaben noch einmal alles, um den jeweils anderen einzuholen. Mit leeren Mägen und
großen Erwartungen ging es zum Frühstück. Nachdem alle Sportler fertig waren, verkündeten die Trainer die
Vorhaben für den anstehenden Tag. Im weiteren Verlauf des Tages gab es nach dem Frühstück und nach der
Mittagspause jeweils eine Trainingseinheit. Diese bestanden entweder aus Wassertraining oder aus Einheiten
im Kraftraum der KRG. Bestand hatte dort vor allem Kreis- und Zirkeltraining bzw. Gymnastik. Die Kinder
und Jugendlichen gaben überwiegend nur positives Feedback von sich, hinsichtlich des Krafttrainings.
Einige hätten sich sogar noch mehr Trainingszeit im Kraftraum gewünscht.
Nach den ersten Wassereinheiten und der Gewöhnung ans Wasser und das Boot, arbeiteten Sportler und
Trainer gemeinsam daran, die Routine beim Paddeln wieder zu erlernen. Zusätzlich wurde das Training
abwechslungsreich gestaltet. In Vorbereitung auf die Saison und für einige auch auf das anstehende
Frühjahrsomnium in Neubrandenburg fuhren die Sportler Sprints, Starts und auch Ausdauerfahrten, um sich
auf die Langstrecken vorzubereiten. Da im Kanurennsport die Paddeltechnik etwa eine genauso große
Wichtigkeit hat, wie die Kraft an sich, durfte auch das Techniktraining in keiner Weise fehlen. Übrigens auch
hier gaben alle Sportler ihr Bestes und machten unglaubliche Fortschritte, was nicht nur für die Kinder
befriedigend war, sondern auch für die Trainer, die den Trainingsfortschritt von Tag zu Tag beobachten
konnten.
Die Landeshauptstadt ist nicht nur für ihre zahlreichen Seen bekannt, sondern auch für ihre Kultur und ihre

Bauwerke. Wie zum Beispiel das Schloss auf der Schlossinsel, indem der Landtag von Mecklenburg-
Vorpommern ansässig ist. Nicht zu vergessen, ist der weitläufige Schlossgarten. Am Sonntagabend

unternahm die Trainingsgruppe einen kleinen Spaziergang durch den Schlossgarten bis hin zum
Parlamentsgebäude des Landes. Dies war natürlich ein Highlight für alle, aufgrund der beeindruckenden
Lage und Architektur des Schlosses. Insgesamt hätten sich die Kanuten aber mehr solcher Ereignisse
gewünscht, die jedoch zeitlich kaum möglich wurden, da die Bedingungen genutzt werden mussten, um
einen tadellosen Start in die Saison hinlegen zu können. Auch das Vereinsgebäude bot einen Sportraum in
dem die Pausen von den Sportlern effektiv genutzt wurden, um Tischtennisturniere abzuhalten. Ein
nahegelegener Basketballkorb einer Jugendherberge wurde ebenso genutzt.
Auf Vorschlag eines Sportfreunds bestellten die Trainer Pizzen am letzten Abend, die alle Sportler sich
vorher aussuchen durften und mit gutem Gewissen nach einem anstrengenden Trainingstag verspeisten.
Zusätzlich eine Idee Frau Dittmers war: die Dokumentation des Trainingslagers durch eine Art von
Tagebuch. In diesem hielten die Paddler ihre Bestzeiten, ihren Tagesablauf und ihre Empfindung des
Trainingstags fest. Bin ich meine schnellste Zeit gefahren und habe mich dabei langsam gefühlt? Oder bin
ich sehr langsam gefahren und habe mich gut dabei gefühlt? Dies kann Aufschlüsse darüber geben, welcher
Typ von Sportler man während des Wettkampfes bzw. Rennens ist. Außerdem diente dieses Tagebuch dazu,
Umstände festzuhalten, die zu der negativen oder positiven Empfindung beim Paddeln geführt haben. Kann
ich diese Umstände möglicherweise verändern? Sowohl es auch ein Andenken in späteren Zeiten an das
Trainingslager ist.
Als die Neustrelitzer Sportmobile Donnerstagmittag vom Gelände der KRG Schwerin fuhren, freuten sich
alle auf das Osterfest mit ihren Familien. Nicht zuletzt, stand einer erfolgreichen Paddelsaison somit nichts
mehr im Wege, durch das fleißig genutzte Trainingslager.
Besonderen Dank gebührt Frau Krause, die alle zuverlässig mit ausreichend und genussvollen Essen
versorgte. Zusätzlich bedanken sich alle Sportler bei den Trainern Herr Lawrenz und Herr Ebeling, die das
Trainingslager erst möglich machten

Kai L. Roloff