Hello again – Der WSV Neustrelitz gastiert wieder in Polen

Nachdem die Sportler des WSV Neustrelitz im Mai diesen Jahres zur Freundschaftsregatta nach Wałcz in
Polen fahren durften, kehrten sie nun wieder zurück. Diesmal war der Grund allerdings ein anderer.
Jedes Jahr versucht der WSV Neustrelitz eine Wanderfahrt in den Sommerferien für Kinder und Jugendliche
zu organisieren, doch in den letzten zwei Jahren waren diese eher eingeschränkt möglich und fanden
lediglich in kleinem Rahmen statt. In diesem Sommer war es wieder gelungen, eine größere Fahrt nach Polen
zu planen und durchzuführen. Zumal in dieser Paddelsaison der Wassersportverein die polnischen Partner
das zweite Mal besuchen durfte.
Alles begann mit einer fünf stündigen Fahrt nach Szwecja, doch nach langem Sitzen, wurden alle entlohnt
mit dem idyllisch gelegenen Campingplatz, der sich unscheinbar hinter einem Wohnhaus befand. Nicht
zuletzt, weil der Ort an dem die Zelte aufgeschlagen wurden, an einem kleinen Fluss gelegen war. Zu diesem
Zeltplatz kehrten alle Neustrelitzer Kanuten jeden Abend wieder zurück.
Ab Mittwoch bis zum Samstag waren jeden Tag kleine Tagestouren, die durch die Gewässer Westpolens
führten, geplant. Diese Touren dauerten zwischen drei und vier Stunden und dabei wurden Strecken von
zwölf bis einundzwanzig Kilometer zurückgelegt.
Das Ziel dieser Fahrt war vor allem das Kennenlernen der polnischen Wasserwege, die Erholung, und das
Verhalten und den respektvollen Umgang mit der Natur anzunehmen. Gerade in einer Zeit des globalen
Klimawandels ist das Wertschätzen und der Schutz der Natur ein sehr wichtiger Aspekt, den der WSV nicht
nur in seiner Satzung festgeschrieben hat, sondern ihn auch vermitteln möchte. Daher führten die Fahrten
fast nur durch die Natur. Neben Pflanzen und verschiedenen Tierbauten, wie Bieberburger und Vögelnester,
gab es auch einen erstaunlich großen Wechsel der Landschaften. Felder, Wiesen und Wälder oder steile
Hänge an den Seiten, tiefe und lange Seen gefolgt von schmalen, teilweise nur fünfzehn Zentimeter tiefen
Bächen. Das besondere an diesen Gewässern war, dass, im Gegensatz zu Deutschland, die Flüsse fast
unberührt sind. Zumindest schien es so, denn umgekippte Bäume versperrten oft die Weiterfahrt. Dann hieß
es, entweder untendurch oder aussteigen und das Boot über das natürliche Hindernis hinwegtragen. Die
relativ starke Strömung, für solch einen kleinen Fluss, machte es nicht weniger aufregend. Jeder wurde nass,
aber nicht durchs Kentern, sondern eher durch den Regen, der zum Kanuwandern genauso dazu gehört, wie
das Paddeln selbst. Das Wetter war wechselhaft und das machte aber die Kanutour erst besonders, denn mit
Wind machte das Paddeln gleich viel mehr Spaß. Allerdings nur, wenn es Rückenwind war.
Nichtsdestotrotz hielten alle Nachwuchspaddler durch und konnten sich in der Freizeit erholen. Entweder
wurden Ballspiele gespielt, ein Spaziergang zu den dörflichen Attraktionen unternommen oder es wurde
ausgiebig im Fluss gebadet, der noch ziemlich kalt war. Nach insgesamt drei anstrengenden Tagesfahrten,
führte die letzte an der Regattastrecke in Wałcz entlang, wo sich noch vor eineinhalb Monaten die
polnischen Kontrahenten spannende Rennen gegen den WSV lieferten. Aber nun, in entspannter Atmosphäre
und Gedanken an die damaligen Rennen ging es zunächst am Wałczer Hafen, dann an einem dort gelegenen
olympischen Trainingszentrum vorbei, wo zu dieser Zeit auch die ukrainische Rudernationalmannschaft
trainierte. Nach dieser interessanten letzten Fahrt, die rund zwei Stunden und zwölf Kilometer dauerte, luden
die Trainer alle zum Eisessen ein. Alle waren erschöpft aber doch zufrieden mit dem letzten Tag.
Alle Sportler bedanken sich beim WSV Neustrelitz, den Trainern und Betreuern, ohne deren ehrenamtliche
Tätigkeiten der Vereinssport so nicht möglich wäre. Aus diesem Grund sind solche Menschen immer
willkommen. Auch unschlüssige Abiturienten sind herzlichst dazu eingeladen mitzuhelfen und sich für ein
FSJ beim WSV Neustrelitz zu bewerben. Außerdem danken wir auch dem polnischen Kanuverein in Wałcz
und freuen uns auf eine weitere Begegnung bei der diesjährigen Herbstregatta.
Kai Louis Roloff